Bishdariels Fluch


Historica Aventuria 5 n.Hal   


Bishdariel - der Sendbote, der Träumer, der ewige Schläfer, das Antlitz so schön und bunt wie das Gefieder eines prachtvollen Vogels oder der Peiniger, von solcher Abscheulichkeit, daß ein Daimon sich bei seinem Anblick in Ekel winden würde ... [ Letzter Eintrag ]


Schauplatz : Al'Anfa   Khunchom  

 10.Phex 5 n.Hal

Dieser verfluchte Dschungel Brabaks. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis Adeptus Antares Lasazar endlich die grüne Hölle verlassen hatte und auf Umwegen an sein Ziel, nach Al'Anfa gelangte. An der Universität von Al'Anfa hoffte er einschlägige Literatur und Hilfsmittel für seinen Kampf gegen den Daimonismus zu finden.

Als er bei der Universität vorsprach, bat man ihn, für einige Tage die Vorlesungen der Historie zu übernehmen, bis ein geeigneter Nachfolger ernannt worden wäre. Der ehemalige Magister war vor zwei Tagen an einer Lebensmittelvergiftung verstorben. Lasazar schlug die Bitte nicht aus. Als Gastdozent hatte er freien Zugriff auf einzelne Teile der Bibliothek. Zu seinem Bedauern blieben ihm die wirklich interessanten Werke ohne Empfehlung der Spektabilität verschlossen und während all seiner Zeit bekam er Dirial von Zornbrecht-Lomarion nicht einmal zu Gesicht.

Seine Nachfragen erweckten die Aufmerksamkeit der Adepta Liabeth ay Shadaan, einer junge Frau, die keine dreißig Jahre alt war. Zwar war Liabeth stets sehr schlicht und unauffällig gekleidet, dennoch konnte man ihr eine gewisse Attraktivität nicht abstreiten. Bei einem gemeinsamen Abendessen eröffnete sie Lasazar ein Geschäft. Sie bot ihm zwei Seiten einer wertvolle Abschrift eines einschlägigen Werkes der Beschwörung, wenn er ihr einen Gefallen erweisen würde. Er sollte im Khunchom den Händler Malhalla ben Saram aufsuchen und den Transport eines Schriftstückes nach Al'Anfa überwachen. Er wurde gewarnt, daß besagte Schriftstück sei magisch gesichert.

Als Anreiz bekam Lasazar die erste Seite seiner Belohnung ausgehändigt. Bei der Seite handelt es sich um einen Teil des berühmt, berüchtigten Daimonicum. Woher eine schlichte Adepta dies haben mochte, war schleierhaft. Lasazar holte Erkundigungen über die Adepta ein :

Adepta Liabeth ay Shadaan, geboren am 16. Firun 24 v. Hal in Al'Anfa,Tochter wohlhabender Bürger. Abschluß in praktizierter Heilmagie mit Auszeichnung - mehrere veröffentliche Arbeiten auf dem Gebiet der Geschichtsforschung - mehrere medizinische Veröffentlichungen - Bewerbung für den Lehrstuhl der Historie. Die Adepta genoß einen exzellenten Ruf, galt als die fähigste Heilmagierin in Al'Anfa, verließ nie die Akademie und man sagte ihr einen sehr intensiven Ehrgeiz nach.

Für Lasazar paßten die Seiten der Abschrift und der Ruf der Adepta nicht zusammen. Er suchte erneut ein persönliches Gespräch und erforschte diesmal auch ihre Gedanke : Schon nach kurzer Unterhaltung mit Liabeth stellte er fest, daß sie entweder keinerlei Ahnung von Dämonologie hat, oder sich exzellent zu verstellen wußte. Es schien aber, daß es an der Akademie zumindest einen Experten in der Beschwörung gab über den Liabeth Informationen weiterreichte. Während der oberflächlichen Sondierung der Gedanken Liabeths konnte Lasazar zwar offensichtliche Lügen erkennen, doch keinerlei Feindseligkeit. Vorsicht, vielleicht sogar etwas Angst und Nervosität waren zu spüren. Das Schriftstück schien für Liabeth von enormer Wichtigkeit zu sein, allerdings nicht für ihre eigenen Studien. Zudem wollten neben dem unbekannten Experten im Hintergrund noch ganz andere Parteien dieses Schriftstück in Händen halten. Und Lasazar konnte in Liabeth Gedanken erkennen, daß das Schriftstück in zwei Teile geteilt sein mußte und ein weiterer Boten mit einem Teil unterwegs war.

Und so machte sich Lasazar auf nach Khunchom.

Khunchom, die Stadt der Türme und goldenen Kuppeln am grünen Fluß Mhanadi. Seid 3 Jahren unabhängig unter der Führung seiner Erhabenheit Fürst Istav von Khunchom. Über 12000 Einwohner, darunter mehr als die Hälfte Tulamiden und ein nicht wegzudenkender Anteil Maraskaner bevölkert die alte Siedldung. Geprägt vom Handel, der See und der Wüste gehören zu den wichtigsten Gebäuden die Tempel der Zwölfe außer des Firun, der Tempel des Rur&Gror, der Palast des Fürsten, die Akademie des Drachenei, das neue Hotel "Erhabener Mhanadi" und die Hafenanlagen mit dem großen Maraskan-Kontor, derzeit im Besitz Stoerrebrandts, Warrlinger, Dhachmani und Gerbelstein.

 27.Phex 5 n.Hal

In einer Hafenkneipe von Khunchom verhandelten und diskutierten Thalon Mosseiler und Liara über Geschäfte und Vereinbarungen. Es dauerte einige Zeit bis am Ende beide recht zufrieden eine Einigung fanden. Beide wollten in den nächsten Tagen mit einem Schiff in den Süden segeln. Thalon erkundigte sich nach passenden Schiffspassagen und konnte durch seine Erfahrung ein gutes Schiff finden. Er sprach mit dem Kapitän der Blume von Khunchom und wollte als Navigator anheuern. Er brauchte einige Überredungskunst bis es klappte. Unter anderem galt das Versprechen, einen Passagier anzuwerben.

Lasazar verließ das Schiff. Das erste was er lernte, war der Umrechnungskurs der hiesigen Währung : 2 Dukaten = 1 Marawedi = 10 Zechinen. Nach einigen Wechselstuben fand er einen Händler, der einen vernünftigen Kurs für Fremde verlangte. Danach besuchte Lasazar unverzüglich den Händler Malhalla ben Saram.

Malhalla ben Saram empfing den Adeptus freundlich und man kam schnell auf das Wesentliche. Lasazars viele Fragen überraschten zwar, aber wurden weitgehendst beantwortet. Er fand heraus, daß das geheimnisvolle Schriftstück aus dem Nachlaß des Kusrav ben Jasafer stammte. Das Schriftstück wurde von Malhalla in der Drachenei-Akademie zu Khunchom analysiert und später zum Verkauf angeboten. Offenbar fand sich ein Käufer in Al'Anfa. Über den Inhalt des Schriftstückes konnte oder wollte der Händler nichts erzählen. Eine Überprüfung der Rolle zeigte Lasazar eine sehr schwache magische Aura. Ein Schutzzauber sollte magisches Entdecken verhindern. Die Bezahlung war bereits im Voraus erfolgt. Lasazar nahm das Angebot der Unterkunft dankend an.

Ein weiterer Reisender kam in die Stadt der Wüste. Er fiel durch seine Gesichtszüge und seine Kleidung auf. Ein Mann aus dem hohen Norden in Begleitung eines wilden Hundes. Silkanor erwiderte die merkwürdigen Blicke der Einheimische mit gemischten Gefühlen. Richtig wohl fühlte er sich hier nicht. Er versucht sein Glück in ein paar Geschäften und verkaufte Bögen zu einem wirklich guten Preis. Doch noch bevor ihn jemand länger befragen konnte, verschwand er wieder in der Menge.

Im Haus des Händlers traf Lasazar auf eine recht merkwürdige junge Frau. Sie war in die Tracht der Frauen dieser Gegend gekleidet, benahm sich jedoch sehr aufdringlich und direkt. Irgendwie bat sie Lasazar um Hilfe. Er ging des Sache nach, ohne die Gastfreundschaft des Händlers zu verletzten. Die Dame wurde ihm auf seine Bitte hin als "Gesellschaft" zugeteilt. Lasazar erhoffte sich von ihren Sprachkenntnissen, sie beherrschte offenbar Garethi und Tulamidisch, ein paar Vorteile. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Ebinea von Kaliandor, einer Botin der Schule des direkten Weges aus Gerasim, die durch widrige Umstände Malhalla verpflichtet war. Das Siegel eines Schreibens für die Drachenei-Akadmie in Khunchom untermauerte ihre Behauptung.

Noch am selben Tag besuchten Ebinea und Lasazar die Akademie. Die Spektabilität Khadil Okharim höchst persönlich nahm sich Ebineas Botschaft an. Im Verlauf des Gesprächs kam man auf den Händler Malhalla zu sprechen. Lasazar überprüfte die Aussagen des Händlers, holte eine Bestätigung des guten Rufes der Adepta Liabeth ein und erzählte von seiner seltsamen Belohnung für diesen Auftrag. Ebinea und Lasazar wurde mitgeteilt, daß ein Buch mit dem Titel "Die fünf arkanen Kapitel H'Ranga" betreffend aus Al'Anfa gestohlen worden sei und sich möglicher Weise in Unau befindet. Ebinea bekam die Anweisung, in Al'Anfa nähere Einzelheiten zu erfahren. So traf es sich, daß Lasazar und Ebinea den gleichen Weg hatten. Man schloß eine kurze Übereinkunft, sich gegenseitig zu unterstützen und beide hatten das Gefühl, die Fähigkeiten des anderen gut gebrauchen zu können.

Am selben Tag trafen zwei Reiter in Khunchom ein. Harula von Hartok und Gerrik Gerdenwald. Das Erscheinungsbild beider überzeugte die Stadtwachen und andere Bewohner von einer adeligen Herkunft, was einige Vorteile mit sich brachte. Harula war auf der Suche nach einem gewissen Thalon Mosseiler, mit dem sie eine offene Rechnung hatte. Als für die Unterkunft gesorgt war, trennte man sich und suchte im mächtigen Hafen Khunchoms nach Informationen über den Verbleib Thalons. Harula fand durch Zufall ein Schiff, auf dem man Thalon vor kurzem erst gesehen hatte. Harula's Berichte über Thalon sorgten für einiges Aufsehen.

Thalon und Liara vergnügten sich derweil in Malachins Teehaus, bewunderten die Darbietungen der Künstler, rauchten Wasserpfeifen und warteten auf den berühmten "Tanz der sieben Schleier". Ihre großen Erwartungen wurden mit dem letzen Auftritt des Abends wahrlich erfüllt.

Lasazar wartet nun darauf, daß Malhalla eine Gruppe Freischaffender zusammenstellte, um das wertvolle Schriftstück sicher nach Al'Anfa zu schaffen.

Schauplatz : Khunchom  

 28.Phex 5 n.Hal

Thalon bezog seine Kajüte auf dem Schiff "Die Blume von Khunchom". Der Kapitän stellte ihn zu Rede über die Anschuldigungen einer gewissen Harula von Hartok. Thalon erzählte die Geschichte der "Hammerhai" aus seiner Sicht und brachte den Kapitän dazu, einem Zusammentreffen mit Harula beizuwohnen.

Liara erwachte mit leichtem Dumpfschädel als Folge des gemäßigten Feierns in der Teestube letzte Nacht. Sie suchte, angeregt durch den Tanz, eine Lehrmeisterin und fand im Rahjatempel ein junges Mädchen. Es erklärte sich bereit, grundlegende Bauchtanzfiguren, Schminkkunst und die üblichen Gebräuche dieser Gegend, Männer betreffend, zu unterrichten.

Silkanor irrte in der großen, häßlichen Stadt herum. Ein Schwarm Möwen führte ihn zum Hafen und in eine Gasse, in der ein Toter lag. Sein Genick war gebrochen. Silkanor ließ den Leichnam lieber liegen und ging weiter.

Am nächsten Morgen wollte Thalon vom Kontor aus eine Kiste mit Gold in den Süden schicken. Die Frage nach dem Inhalt und die Bemerkung, die Kiste würde der Zoll öffnen, hielten Thalon von seinem Plan ab. Er transportierte sie lieber selbst.

Malhalla handelte mit Kapitän Fejsal ibn Mushkarid, dem Kapitän der "Blume von Khunchom", eine Überfahrt nach Al'Anfa für Ebinea und Lasazar aus und fragte nach tatkräftigen Bewerbern für einen Auftrag. Lasazar hielt dies nicht für den passenden Ort.

Harula und Gerrik kamen am Mittag mit Thalon und dem Kapitän zu einer Unterredung. Harlua beschuldigte Thalon, dieser wies die Vorwürfe zurück, Gerrik bestätigte Harula's Aussagen nicht, dies drohte und machte Ansprüche geltend und Kapitän Fejsal machte sich seine eigenen Gedanken. Zu einer richtigen Einigung gelangte man nicht. Zumindest konnte Harula und Gerrik ein paar persönliche Gegenstände, die sie auf der Hammerhai gelassen hatten, im Kontor zu Khunchom abholen.

Silkanor's Steppenwolf Torros erregte in einer kleinen Gasse die Aufmerksamkeit eines kleinen Jungens. Seine Annäherungsversuche wurden jedoch nicht gebilligt und der Kleine verschwand schnell, bevor Torros mehr als nur Knurren konnte.

Lasazar bekam über Nachforschungen und der Hilfe seines sehr tüchtigen "Stadtführers" heraus, daß Mahalla ihn von hinten bis vorne belogen hatte. Kusrav Ben Jasaer war bei einer Keipenschlägerei erstochen worden und von einem echten Nachlaß war keine Spur, denn er war ein fremder Händler in dieser Stadt gewesen. Auch hatte Mahalla keine Analyse in der Dracheneiakadmie beauftragt. Und sein Ruf war nicht der beste : Ein Geldverleiher und Händler zwischen den Novadis und Tulamiden. Noch mißtrauischer als zuvor würde Lasazar die weitere Reise angehen. Es gab einen Hinweis aus eine Gruppe Novadis, die mit Mahalla vor ein paar Tagen geschäftlichen Kontakt gehabt hatten und mit einem Händler Stoerrebrandts per Schiff nach Al'Anfa aufgebrochen waren. Lasazar vermutete, sie könnten den anderen Teil des Schriftstückes transportieren.

Gerrik erkundigte sich nach Arbeit für einen Söldner. Er bekam ein Angebot für einen Geleitschutz für einen Herren in schwarzer Robe. Interesssanter Weise sollte dieser Herr nichts von dem Schutz wissen und auch der Auftraggeber blieb im Dunkeln. Gerrik schlug ein und machte sich für eine Überfahrt nach Al'Anfa bereit - getarnt als Reisender zu den Gladiatorkämpfen. Von dort könnte es weiter nach Unau gehen. Er bekam einen guten Söldnervertrag mit 4 Zechinen pro Tag und einen Vorschuß für zwei Wochen.

Silkanor wurde am Hafen von einem Werber angesprochen. Er bat all seine Fähigkeiten auf, den Jäger von seinem Auftrag zu überzeugen. Doch er war Silkanor äußerst unsympatisch und er lehnte ab.

 29.-30.Phex 5 n.Hal

Silkanor hatte an diesem Tag kein Glück. Er kaufte aus Mitleid einem Einheimischen ein paar Hunde ab, die dem Mann gar nicht gehörten. Der echte Besitzer beschuldigte ihn kurz darauf des Diebstahles und gegen die verschlagene Art des Betrügers und ohne ein Wort Tulamidisch zu sprechen brachte es ihn am Ende zur Stadtwache mit den Anschuldigungen des Diebstahls, illegalen Waffenhandels und Gefährdung der Öffentlichkeit durch ein wildes Tier.

Harula bezahlt auf der Blume von Khunchom eine Überfahrt nach Al'Anfa. Ihr Pferd stellte sie für drei Monate und 12 Zechinen bei einem Bauer unter, mit dem Einverständnis der Benutzung des Tieres. Nach drei Monaten würde das Pferd verkauft und sie hätte eine Anspruch auf 50% des Betrages.

Thalon erledigte ein paar Besorgungen, Gerrik ging seinen Auftrag durch, Harula reparierte ihren Säbel, Lasazar und Ebinea schauten sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt an und Liara kurierte ihre Bauchmuskeln, bis sie in zwei Tagen auf dem Schiff Thalons mitfahren wollte.

Silkanor traf im Gefängnis die wohlhabende, tulamidische Hänlderin Sherima ay Chibeya, die durch widrige Umstände ebenfalls dort landete. Sie kaufte sich und Silkanor frei. Aus Dankbarkeit und Neugier willigte er ein, sie auf einer Schiffsreise nach Süden zu begleiten.

Schauplatz : Khunchom   Talusa   Auf See  

 1.Peraine 5 n.Hal

Am ersten Peraine stach die Blume von Khunchom in See. An Bord befanden sich die Passagiere Gerrik, Liara, Harula, Ebinea, Lasazar, Silkanor und Sherima. Die Besatzung setzte sich aus dem Kapitän Fejsal, der Seuerfrau Birja saba Chemeli, dem Navigator Thalon Mosseiler, dem Maat Elborn der Ärgerliche, dem Schiffskoch Oman, dem Schiffsmädchen Shihima Chemeli, der mohischen Seefrau Tekkila und anderen Seeleuten zusammen. Das Schiff war vollgeladen mit Amporen magisch konservierter Stutenmilch und Gegenständen für die Akademie Al'Anfas. Man segelte in küstennähe Richtung Süden. Die Stimmung an Bord war gut, die meisten Passagiere lernten sich kennen und unterhielten sich, allein Ebinea plagte eine üble Seekrankheit und Lasazar zog es vor, in seiner winzigen Kajüte zu bleiben, zu studieren und nur gelegentlich, meist während der Nacht auf Deck zu kommen.

 2.Peraine 5 n.Hal

Dieser Tag ging in die Geschichte ein. Auf dem Schiff began es harmlos. Der Smutje Oman hatte einige Schwierigkeiten, Tee zu kochen. Er konnte beim besten Willen kein Feuer entfachen. Nicht einmal einen Funken brachte er zustanden, der das trockene Zunder hätte entflammen können. Kapitän Fejsal erging es nach einer diskreten Bitte nicht anders und auch Ebinea brachte kein Fauer in Gang. Sie wendet sich an Lasazar, der ungehalten über diese Störung zuerst nicht reagierte. Als jedoch auch Thalon ihn besuchte, wurde seine Neugier geweckt. Ein kurzes Experiment entflammte eine altes Stück Stoff. Anfangs war Lasazar damit zufrieden. Später am Tag stellte sich heraus, daß es zwar möglich war, magisches "Feuer" zu erschaffen, aber jede Art elemtares Feuer verweigerte seinen Dienst. Es brannte nichts, es gab keine Glut, es gab nicht einmal Funken.


Landrox sah in dem Gang die im Fackelschein aufblitzende Axt auf sich zufliegen, als seine Fackel schlagartig erlosch.

Ephrien ben Taruman und seine Soldaten kämpfte gegen die Flamme, die ihre Zelte verschlangen. Die Brandpfeile zischten um sie herum, als von einer Sekunde auf die andere das Fauchen und Knistern verstummte, die Hitze und das flackernde Licht erlosch. Ephrien spürte die Kühle der Wüstenluft in seinem Gesicht.

Proxal Tragosch, Zwergenschmied in Gerasim, stieß einen lauten Fluch aus. Wenige Zeit später sank er auf die Knie und betete innig zu Angrosch.

Nabadak Karbein wachte in der Höhle auf. Die eisige Kälte des Nordwinters war in seine Glieder gekrochen, das wärmende Lagerfeuer erloschen. Nach einer halben Stunde gab er auf. Seid 30 Jahren in den Eiszinnen schaffte er es zum ersten Mal nicht, Feuer zu entfachen.

Tatsächlich erlosch jedes Feuer und jede Flamme am Nachmittag des 2. Peraine 5 nach Hal in ganz Aventurien mit einem Schlag. Einzig ein paar ewige Lichter der Ingerimm und Angrosch Geweihten brannten matt weiter. Magisch erschaffene Flammen hielten so lange wie die Spruchwirkung sie aufrecht erhielt. Das elementare Feuer blieb aus. Kein warmes Essen, kein Licht, keine Wärme. Und die Tage vergingen in Dunkelheit und Kälte.

Lasazar untersuchte mit Hilfe des Odem Arcanum die Ladung des Schiffes, Ebinea untersuchte ihre Kleidung nach Hinterlassenschaften aus Gerasim. Es konnte keine Ursache für das Fehlen von Feuer gefunden werden. Lasazar verdächtige bald das Schriftstück, welches er nach Al'Anfa bringen sollte. Aber noch in der Nacht stellte sich durch eine Expedition von Thalon und Liara heraus, daß es auch auf dem Festland kein Feuer gab. Das Pergament konnte es nicht sein. Genauso wenig wie einer der Passagiere. Hier war eine höhere Macht am Werke.

 3.-4. Peraine 5 n.Hal

Auf schreckliche Weise kam die Bestätigung in Talusa. Das Schiff legte für einen kurzen Aufenthalt an und nahm Ware und einen Passagier an Bord. In Talusa brannte seid zwei Tagen kein Feuer mehr. Es hatte bereits Plünderungen und Ausschreitungen gegeben, Menschen flüchteten aus der Stadt, in der Hoffnung an einem anderen Ort würden die Götter nicht zürnen. Der Ingerimm-Tempel wurde belagert und der Geweihte Sprecher versuchte sein bestes, die Menschen zu beruhigen. Die ewige Flamme im Tempel brannte und die Götter hätten sich nicht abgewandt. Eine Erklärung hatte er nicht.

Eine Erklärung konnte auch der neue, höchst seltsame Passagier nicht geben. Das Äußere von Beridian Borodin deutete auf einen Borongeweihten. Er trug das Zeichend es Raben aus Punin auf seiner Stirn, seine Kutte wurde von einer schwarzen Kordel zusammengehalten, kein Schmuckstück zierte seine Person außer dem vollkommenen Schwarz seiner Kleidung. Trotzdem verneinte er seinen Titel, meinte, er verdiene es nicht und bezahlte einen beträchtlichen Betrag für die Überfahrt nach Al'Anfa. Die Blume von Khunchom segelte weiter.

 5.-6. Peraine 5 n.Hal

Beridian war selten an Deck und wenn, starrte er lange Zeit regungslos auf die offene See. Thalon gab nach einem kurzen Gespräch mit dem "Geweihten" auf, wollte er ihm nicht zu nahe treten. Nach einer Unterredung mit Lasazar, dem das Verhalten des neuen Passagiers ebenfalls aufgefallen war, schickte man Ebinea dank ihrer gewissen Respektlosigkeit nach vorne.

Ebinea bat Beridian um Hilfe. Sie hätte seid der Seereise Alpträume von sinkenden Schiffen, Ertrinkenden und einem blauen Vogel mit scharfen Schnabel und Watschelfüßen. Beridian entpuppte sich als einer der wenigen Traumdeuter Bishdariels und Ebinea's imaginären Träume wurden zerpflückt und analysiert. Ihre Bemerkung über Schlaflosigkeit kommentierte Beridian mit den Worten, er selbst hätte seid zwei Madaläufen nicht mehr geschlafen.

Die Stimmung an Bord wurde schlechter und schlechter. Kaltes, rohes Essen, kein Tee, kein Feuer, seltsame Passagiere und zu allem Übel seid dem Morgen keinen Wind. Nicht die leichteste Brise. Silkanors Fischfangversuche mit Pfeil und Bogen, Gerriks Wurfmesserwettkämpfe und Harluas üblen Launen konnten niemanden richtig aufmuntern.

Als ob Ebinea es heraufbeschworen hatte, schrie eines Nachts die kleine Shihima von Alpträumen geplagt. Ein riesiger Vogel mit scharfem Schnabel und Klauen hätte auf sie eingehackt, sie hochgetragen in die Lüfte und dann auf das harte Schiffsdeck stürzen lassen. Beridian kümmerte sich behutsam um den Traum des Mädchens. Seine einzige Ausage war, daß Boron der Kleinen zürne.

Verwirrt und besorgt segelten die Passagier und die Besatzung weiter durch die Nacht nach Süden und das einzige Licht spendete der leuchtende Stab Lasazar's.

Schauplatz : Auf See  

 7.-9.Peraine 5 n.Hal

Es gab immer noch keinen Wind. Die Mannschaft zog mit dem kleinen Beiboot in zwei Schichten das Schiff mühsam südwärts. Der einsetzende Regen am Abend verschlechterte die Laune weiter. Thalon und Fejsal machten sich ernsthaft sorgen. Liara nutze eine ruhige Minute und sprach mit Beridian über die Traumdeutung im Allgemeinen. Dabei fand sie heraus, daß Beridian sein Amt freiwillig niedergelegt hatte. Boron's Zorn war über ihn gekommen.

In den Nächten mehrten sich die Alpträume. Silkanor träumte von einem hilfesuchenden Mann in silbergrauen Roben, der vor ihm zurückschrak und Silkanor sich selbst mit einem Dolch das Leben nahm. Elborn sah in seinem Traum, wie der Borongeweihte und er von einem Schwarm Krähen zerhackt wurden, Rashmed hatte einen ähnlichen Traum wie Shihina zuvor und Miralla wurde von einer toten Frau aus ihrem Bett gezerrt und über Bord geworfen. Lasazar vermutete einen direkten Zusammenhang zwischen der Anhäufung der Alpträume und der Anwesenheit des "gefallenen" Borongeweihten. Beridian fragte am Morgen jeden einzelnen nach seinen Träumen und Lasazar äußerte seinen Verdacht ihm gegenüber offen. Der Magier fürchtete sogar, daß die schlechten Botschaften Bishdariels bleiben würden, selbst wenn der Geweihte nicht mehr bei ihnen weilen würde. Aus diesem Grund verzichtete Thalon darauf, den Geweihten von Bord zu bringen.

 10.Peraine 5 n.Hal

Diesmal besucht Bishdariel Lasazar. Auch er träumte von großen Raben, die ihn bei lebendigen Leibe zerhackten. Allein diese Raben hatte glühende, rote Augen. Erschreckt und zornig zugleich, stellte Lasazar den Geweihten zur Rede. Beridian erkannte, daß er diesmal nicht mehr ausflüchten konnte und erzählte seine ganze Geschichte :

Beridian hatte vor einiger Zeit seine große Liebe gefunden und ging mit ihr in den Traviabund. Unglücklicher Weise wurde seine Frau Sheminia krank und drohte zu sterben. In seiner Verzweiflung nahm Beridian die Hilfe eines Magiers an, der ihm versprach, er könnte Sheminia aus den Fängen Kolgaris reißen. Zum Zeitpunkt ihres Todes vollzog der Magier ein dunkles Ritual, eine Beschwörung mit Pentagram, sieben schwarzen Kerzen, Kräutern, Weihrauch und seinem eigenen Blut und sprach aus einem gestohlenen Buch aus der Akadmie zu Punin eine lange, komplizierte Schutzformel gegen den Seelevogel Kolgari selbst. Das Ritual wirkte. Jedoch anders als erwartet. Sheminia starb und wurde Sekunden später zurück in's Leben gerissen. Entsetzt erwachte sie und schrie, sie hätte kein Herz mehr. Bevor jemand reagieren konnte, griff sie einen Dolch und erstach sich. Der Magier floh und Bishdariel strafte Beridian mit der ewigen Erinnerung an diese frevelhafte Tat seines Dieners. Nicht einmal in den Schlaf konnte sich der Geweihte von nun an flüchten, denn dieser blieb im verwehrte, bis er mit Hilfe des "Stabes des Vergessens" Erlösung finden könnte.

Lasazar machte den Geweihten keinen Vorwurf, aber den Magier mußte man finden und zur Rede stellen. Lasazar bestand auf einer genauen Beschreibung und erfuhr den Namen Ilidian, ein Schwarzmagier der in Punin zu Besuch gewesen war. Im Stillen beschloß Lasazar, dem Geweihten zu helfen. Zum einen, um die Gefahr der bleibenden Alpträume auszuschalten, zum anderen, da er ihn besser verstand, als man vermuten konnten.

 11.Peraine 5 n.Hal

Die Mannschaft sah das anders. Das Mißtrauen den seltsamen Passagieren gegenüber wuchs von Tag zu Tag. Thalon hielt einen alten Seeman zurück, der mit seiner Krücke auf den Geweihten losgehen wollte. Sein Versuch, bei den sich bildenden Gruppen der Mannschaft etwas in Erfahrung zu bringen, scheiterte. Am Abend bemerkte er, daß die Stiefel in seiner Kajüte leicht verschoben waren. Sein Mißtrauen wurde stärker.

Ein Sturm brachte endlich wieder Wind und lenkte die Besatzung ab. Harula träumte in dieser unruhigen Nacht von einem untoten Borongeweihten, der mit seinen Knochenhänden ihren Körper durchbohrte. Shehima litt an Schlaflosigkeit und sie erzählte Silkanor vom Zweck ihrer Reise: Sie wollte ihren Bruder aus der Sklaverei Al'Anfas freikaufen. Die notwendige Summe an Gold hatte sie mühsam zusammengebracht.

Am nächsten Morgen sah Silkanor einen Raben auf das Schiff zufliegen. Der Vogel taumelte über dem Schiff und stürzte auf Deck. Für die Novadis war dies das endgültige Zeichen des Unterganges. Während Beridian den Vogel nahm, ihm ein Totenlied schenkte und in der See bestattete, machte ein Seeman seinem Ärger Luft. Er warf dem Geweihten einen Belegnagel in den Rücken. Kapitän Fejsal bestrafte ihn mit 10 Hieben, doch konnte dies die Mannschaft kaum bremsen. Thalon und Liara baten den Geweihten zu seiner eigenen Sicherheit umzuziehen. Lasazars Kabine war in den Nächten frei. Etwas widerwillig folgte Beridian dem Rat.

 12.Peraine 5 n.Hal

Die Gefahr von Übergriffen wuchs. Kapitän Fejsal brachte den Geweihten schließlich in seiner eigenen Kabine unter und wies die Mannschaft ernsthaft zurecht. Vergebens. In der Nacht gab es einen Aufruhr. Als alle zusammenliefen war in der Finsterniss ohne Feuer kaum etwas zu erkennen und Harula, Silkanor, Thalon und Liara konnte nicht viel unternehmen. Als Lasazar endlich die einzige Lichtquelle an Bord brachte, sahen sie in Shehimas Kajüte das Ende eines Kampfes. Rachmed lag mit einer Stichwunde im Bauch auf dem Boden, Beridian ließ gerade sein gewelltes Messer fallen und Shermal saß weinend in einer Ecke. Shehima schlief tief und fest wie ein Stein in ihrer Hängematte. Silkanor hatte Probleme sie zu wecken. Zudem viel ihm auf, daß ihre Truhe ungewöhnlich offen stand und etwas von ihrem Geld fehlte. Liara kümmerte sich mit ihren Heilkräften um den Verletzten. Beridian wurde zurück in die Kajüte des Kapitäns gebracht und Shermal, der den Geweihten als Mörder beschuldigte in die Mannschaftsräume gesperrt. Die anderen wurden in ihre Räumlichkeiten geschickt. Lasazar leuchtete dem Kapitän bei den weiteren Untersuchungen.

Liara und Ebinea versuchten etwas später auf eigene Faust mehr von den möglichen Plänen und Gedanken der Mannschaft herauszufinden. Ebinea schlich sich durch ein Ablenkungsmanöver von Liara in die Mannschaftsquatiere. Leider wurde sie bald darauf trotz der herrschenden DUnkelheit entdeckt und es brach eine Keilerei unter Deck aus, bei der Harula kräftig mitmischte.

Schauplatz : Auf See   Im Dschungel  

 13.Peraine 5 n.Hal

Kapitän Fejsal führte am Morgen die Untersuchung weiter und es kam zu einer öffentlichen Verhandlung. Shermal und Rachmed wurden am Ende wegen versuchten Raubes und Angriff von Passagieren verurteilt. Die Reisenden baten um eine milde Strafe, um nicht noch mehr Unruhe zu entfachen.

Aber es war zu spät. Die Besatzung verweigerte ihren Dienst, solange der Borongeweihte auf dem Schiff weilen würde. Lasazar überzeugte Beridian, um nicht noch mehr unschuldiges Blut zu vergißen, daß Schiff zu verlassen und an Land eine neue Reisemöglichkeit zu suchen. Erstaunlicher Weise schlossen sich die meisten anderen Reisenden Beridian an und man ruderte mit dem kleinen Beiboot und ausreichend Proviant an Land. Trotz des guten Vorsatzes war ihnen Boron nicht gesonnen und nachdem Effert sie auf See zweitweise verlassen hatte, ließ nun Phex die Gruppe im Stich.

Der Empfang am Strand war alles andere als warm. Eine kleine Gruppe spärlich bekleideter Männer griff unvermittelt mit Speeren und Messern an. Lasazar, überrascht, reagierte blitzschnell und schleuderte eine Flammenlanze auf den stärksten Angreifer. Die anderen zogen sich fluchtartig zurück, nachdem ihnen der Magier mit zorniger Faust und einem Horriphobus entgegenrannte.

Als der Spuk vorbei war, entdeckten die Reisenden ein paar überfallene Häuser, geplündert und halb zerstört, vor denen ein gehängter Leichnam von den letzten Taten kündete. Die "rechtmäßigen" Erobere fand man kurze Zeit später vor einer Höhle, die verbarrikadiert war. Offensichtlich hatten sich die früheren Bewohner in die Höhle geflüchtet und wurden belagert. Von diesem Zeitpunkt kehrte wohl auch Hesinde und Praios den Reisenden den Rücken zu. Denn anstatt hilfreich einzugreifen oder die Lage wenigstens zu klären, wurden Verhandlungen geführt magisches Feuer gegen ein Schiff zu tauschen. Dabei brannte das Feuer nur Sekunden und das angebotene Schiff gehörte nicht einmal der verhandelnden Partei.


Als die ersten Verhandlungen nicht richtig fruchteten, ging die Verschlagenheit weiter. Man versuchte mit Hilfe eines großen Spektakels angeblich ein magisches Ritual durchzuführen, um den "Wilden" das Feuer zurückzubringen. In Wahrheit sollten die Leute mit Schlafmittel vergiftet und das Schiff kurzerhand geraubt werden. Es muß an der Hitze und und dem Schlafmangel gelegen haben, daß Lasazar sich darauf eingelassen hatte. Und es kam, wie es kommen mußte : Es ging schief und ein Kampf brach aus. In letzter Sekunde flüchtete die Gruppe zum Boot und kam davon.

Die Sinne kehrten nicht zurück. Wieder entschied man sich gegen die Befreiung der Gefangenen und wollte zuerst das Schiff stehlen, um danach eventuell den Belagerten zu helfen. Die Meinungen über die Reihenfolge und die Hilfe an sich gingen außeinander, aber in Ermangelung besser Alternativen ruderte man zuerst weiter Richtung Süden.

In der Dunkelheit der Nacht wurde die Umgebung des Schiffes erkundet. Man fand zwei oder drei Wachen in den Bäumen, ein paar Alarmvorrichtungen auf dem Schiff und das Schiff selbst lag auf den Strand und konnte nur mit der Kraft mehrere Personen zu Wasser gebracht werden. Da man Angst hatte, das Hauptdorf der Feinde könnte in der Nähe sein und ein leises Stehlen unmöglich war, gab man den Plan auf. Man ruderte etwas zurück und verbrachte die Nacht am Strand.

 14.Peraine 5 n.Hal

Am Morgen entschloß sich die Gruppe endlich, den Gefangenen in der Höhle zu helfen. Ebinea und Silkanor erkundeten die Vorgänge vor Ort. Sie beobachteten, wie die angeblichen "Wilden" mit großem Geschick und offensichtlichen Kenntnissen der Mechanik eine Art Rammbockschleuder aus Bumstämmen bauten. Die beiden Späher unterschätzten die Geschwindigkeit und Qualität der Bauweise und man unternahm nichts. Viele waren müde und wollte Kräfte für den bevorstehenden Kampf in der Dämmerung sammeln. Erst als Ebinea ein zweites Mal am Abend hinschlich und sah, daß die Konstruktion fertig war, wurde ihnen dieser Fehler bewußt. Ebinea rannte zurück, um Hilfe zu holen. Als endlich die ganze Gruppe an der Höhle eintraf, war es zu spät. Die Leichen der Männer, Frauen und Kinder lagen in der Höhle, die Barrikade war zerstört und es gab keinen Überlebenden, außer ein paar vermutlich verschleppten Frauen, deren Körper fehlten. Beridian beerdigte mit Hilfe von Lasazar und Harula die Toten, Gerrik hielt Wache.

Den restlichen Tag gingen viele ihren eigenen Gedanken nach und versuchten die Lage endlich einmal in Ruhe zu verarbeiten. Ebinea dauerte dies zu lange. Sie schlich allein in Richtung des Hauptlagers und verschwand. Nach einigen Stunden machten sich die Ersten Sorge und folgten ihren Spuren bis zu einer Fallgrube, in der deutliche Blut- und Schleifspuren zu finden waren. Man hoffte, daß Ebinea in Gefangenschaft, aber immerhin am Leben war. Diesmal wurden Argumentationen über ein "lieber nichts unternehmen, sie könnte ja auch tot sein" von mehreren Mitgliedern eindeutig abgelehnt. Man überlegte sich Pläne über einen Austausch mit anderen Gefangenen, die man jedoch erst machen mußte, einen Austausch gegen Lasazar oder einen Überfall. Der Weg zum Hauptlager war, wie Silkanor entdeckt hatte voll mit Fallen gespickt und kaum ohne Weiteres zu überwinden.

Schauplatz : Auf See   Im Dschungel  

 15.Peraine 5 n.Hal

Es wurden unterschiedlichste Pläne geschmieded und verworfen, Ebinea zu befreien. An komplizierten Plänen mangelte es nicht, jedoch kam man immer wieder zu dem Punkt, wie man das Dorf unbemerkt und bei der großen Menge tödlicher Fallen und Wächter erreichen konnte. Zwei weitere Erkundungen scheiterten, als die Späher entdeckt wurden und man auf's Meer flüchtete. Immerhin konnte Liara über ihren Vertrauten ein paar Dinge über das Dorf herausfinden.

Ein Unsichtbarkeitstrank von Lasazar brachte Liara auf die Idee, mit Hilfe ihrer Flugkünste eine kleine Aktion zu starten. Unglücklicher Weise war der Trank in Wirklichkeit ein schwacher Schlaftrank, den man Lasazar in Greifenfurt angedreht hatte. Liara entdeckte Ebinea an einen Baum gehängt in der Mitte einer großen Lichtung, auf der sich das Hauptdorf der "Wilden" befand. Liaras Vorhaben scheiterte durch den falschen Trank. Sie entdeckte jedoch ein merkwürdiges Seil, da sich in der Nähe Ebineas befand, ohne direkt mit ihr verbunden zu sein. Eine weitere Falle, wie man später herausfand.

Als Liara erfolglos zuückgekehrt war, wuchs die Frustration und Verzweiflung der Reisenden. Sicher, es war nicht das erste Mal, eine Gefangene aus einem bewachten Dorf befreien zu müssen, aber mit einer derartig gesicherten Anlage, so erschien es zumindest der Gruppe, mitten im Dschungel ohne ausreichende Ausstattung, schien es ohne große Verlust unmöglich. Lasazar war nicht bereit, seine "großen" Kräfte nur für die Befreiung einzusetzen, die Kämpfer konnten sich nicht richtig gegen den "vorsichtigen" Teil der Gruppe durchsetzen und so kam es, daß am Ende, als unheimliche Trommeln ertönten, der direkte Weg in das Dorf gewählt wurde.

Harula räumte auf ihre Weise ein paar Fallen aus dem Weg und leichter als erwartet, kam man an den Rand des Dorfes. Die Bewohner schenkten den Besuchern keine Aufmerksamkeit, sie starrten in die andere Richtung in den dichten Dschungel, den Tönen der Trommeln entgegen. Kurze Zeit später wurde es Still und ein Volk von schwarzhäutigen Amazonen viel über die Dorfbewohner her. Sie schlachteten alles, was sich in ihren Weg stellte, nieder, befreiten die gefangenen Frauen der toten Goldgräber und Ebinea. Liara und Harula nutzten die Situation und bekamen Ebinea ausgehändigt. Später vermuteten sie, das es sich bei den "Wilden" um Sklavenfänger handelte, die sich dem Zorn der Amazonen ausgeliefert hatten.

Wie es auch war, man suchte in dem verweisten Dorf die Teile des Schiffes zusammen, die im Dorf verwahrt worden waren, bestattete die Toten und segelte am nächsten Morgen endlich weiter Richtung Süden. Einige der Reisenden versuchten die letzten Tage so schnell wie möglich zu vergessen.

...



Inhalt Feuertag Beilunker Reiter 18.03.2001